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Friday, November 23, 2007

Musikunterricht

Ein guter Musiklehrer zeichnet sich aus durch Einfühlungsvermögen und Intuition. Er wirkt in seinem Verhalten in doppelter Weise als Bildner eines positiven Klimas – einer Atmosphäre, in der ein angstfreies, konzentriertes Lernen gedeihen und die Eigenart einer bestimmten Musik sich entfalten kann. Ein guter Lehrer vermag subtil zu verbalisieren und verfügt neben diskursiven auch über suggestive, bildliche, poetische Sprachregister. Er versteht ausdrucksvoll mit seiner Stimme umzugehen und hat darstellerische Fähigkeiten in seinen Bewegungen. Er besitzt ein Gefühl für die Möglichkeiten des Raums und all das, was er im Unterricht sein kann: musikalische Werkstatt, Studier- und Sprechzimmer, Bühne und Publikumsbereich, Aktionsfeld für Bewegungsexperimente usw. Sicher entwirft dieser lehrkünstlerische Kompetenzkatalog ein Idealbild, das kaum eine Lehrerin oder ein Lehrer je voll erreicht. Klar wird jedoch, wie sehr jede zu erteilende Stunde eine schier immense Herausforderung an künstlerische Kompetenzen einer Lehrperson darstellt. Unterrichten ist in der Tat eine Lehrkunst. Kunst und Lehre sind zwei Seiten einer Medaille – und zwar sowohl bezogen auf die Sache selbst, die Werke der Kunst, wie auch auf deren Vermittlung. In diesem Sinne lässt sich das Wort „Lehrkunst“ doppelt verstehen: als „ Kunst zu lehren“ und als „Kunst, die (immer auch) lehrt“.