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Friday, January 29, 2010

Musikkonsum - Musikunterricht

In der Shell-Studie, welche die Interessen und das Wertebewusstsein junger Menschen untersucht ist nachzulesen, dass Musikhören die weitaus liebste Freizeitbeschäftigung der 12- bis 25-jährigen Menschen ist. Musik ist überall dabei, das Bild des Musikkonsumenten mit Kopfhörerknopf im Ohr und dem MP3-Player in der Jackentasche ist omnipräsent. Doch seltsam: In unseren Schulen ist Musik absolut kein Lieblingsfach; es rangiert weit hinten in der Wertschätzung der Schüler. Warum ist das denn so? Liegt es daran, dass unser Bildungssystem die Musik auch in die zweite oder gar dritte Reihe stellt, weit hinter die "harten" Fächer wie Mathematik oder Sprache? Das ist sicher mit ein Grund. In der Schweiz haben wir jetzt zum Glück die Musikinitiative, die den Musikunterricht für ALLE Kinder in den Schulunterricht einbauen will.
Institutionelle Vorgaben reichen aber bei Weitem nicht aus; es braucht mehr! Es braucht dringend motivierte und motivierende Musiklehrerinnen und Musiklehrer, Menschen die selber aktiv Musik machen – ganz unabhängig davon, ob das als Soloflötistin bei den Berliner Philharmonikern oder als Schlagzeuger bei der Hardrockgruppe "Underground" ist. Denn wer nicht selber immer wieder auf der Bühne steht, oder zumindest lange auf der Bühne gestanden ist und Musik gemacht hat, kann Musik definitiv nicht mit dem Feuer und Engagement weitergeben, das man als aktiver Musiker in sich hat. Das sehe ich in den internationalen Orchestercamps sehr deutlich: Musikerinnen und Musiker, die das ganze Jahr hindurch auf den Konzertpodien Europas stehen, treffen sich im Sommer um in 2 Wochen ihr Können und ihre Erfahrungen mit höchstem Engagement an junge Menschen weiter zu geben. In diesem Kontext sind Höhenflüge möglich, die sich sonst nicht einmal erahnen lassen.

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